Tagung

Konferenz und Tagung

In einem vielfältigem Konferenz- und Tagungsangebot wollen die E-Science-Tage 2017 zu einem lebhaften Austausch über Forschungsdaten und ihrer Organisation anregen. Die eingereichten und angenommenen Beiträge werden in mehrere Konferenz-Sessions über die beiden Veranstaltungstage hinweg präsentiert. Darüber hinaus werden einige weitere Veranstaltungselemente angeboten. Das Detailprogramm der E-Science-Tage 2017 finden Sie hier: Download

Keynotes

Über aktuelle Trends und Entwicklungen im Bereich des Forschungsdatenmanagements informieren die folgenden richtungweisenden Keynotes:

Prof. Dr. med. Otto Rienhoff, RfII – Rat für Informationsinfrastruktur:

Wird Big Data die 5. Welle auf dem  Weg zu eScience in Deutschland? - Analyse, Perspektiven und Gefahren eines historischen Umbruchs.

Prof. Dr. Klaus Tochtermann, ZBW – Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften:

GeRDI - Ein Modell für eine föderierte Forschungsdateninfrastruktur

Ziel des von der DFG finanzierten Projekts GeRDI - Generic Research Data Infrastructure ist es, gemäß der Empfehlungen der High Level Expert Group on the European Science Cloud eine föderierte Infrastruktur für Forschungsdaten zu entwickeln, das Modellcharakter für eine nationale Lösung hat. In einer ersten Phase werden drei Pilotdatenzentren eingebunden, die sind so miteinander vernetzt sind, dass Disziplingrenzen überwunden und Forschungsdaten sowohl innerhalb einer Disziplin als auch aus verschiedenen Disziplinen miteinander kombiniert und multidisziplinär genutzt werden können. Parallel zu einer zweiten Projektphase soll die entwickelte Lösung dann ggf. in Deutschland breit ausgerollt werden und kann somit, falls entsprechende Fördermechanismen eingerichtet werden, Modellcharakter für eine zukünftige German Research Data Infrastructure haben. Die Generic Research Data Infrastructure hat den Anspruch, den Long Tail zu bedienen; also primär universitäre Nutzer bzw. Nutzer mit moderaten Datenvolumina und ohne großen bereits existierenden Organisationsgrad der zugehörigen Fachcommunities.

Prof. Dr. Frank Oliver Glöckner, GFBio – German Federation for Biological Data:

GFBio e.V.: Gesellschaft für Biologische Daten

Ein auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Management von Forschungsdaten wurde bereits zu Beginn des neuen Jahrtausends als zentraler Punkt guter wissenschaftlicher Praxis erkannt. Bereits 2007 veröffentlichte die OECD (Organisation for Economic Co-operation and Development) Empfehlungen, in denen sie das öffentliche Interesse an der Erschließung und dem freien Zugang zu Daten aus öffentlich geförderter Forschung betont (OECD, 2007). Der daraus resultierenden innovativen Forschung wird dabei eine grundlegende und zentrale Rolle zugesprochen, globale Veränderungen und globale Herausforderungen zu adressieren, die vom Gesundheitswesen, Klimawandel, erneuerbaren Energien und bis zum Ressourcenmanagement reichen.
Basierend auf dem weltweit zunehmenden Bewusstsein über die Bedeutung von Forschungsdaten wurden folgende „FAIR“ Prinzipien für das Management von Forschungsdaten formuliert (Wilkinson et al. 2016). „FAIRe“ Forschungsdaten müssen: 1. Auffindbar (Findable), 2. Zugänglich (Accessible), 3. Interoperabel (Interoperable), 3. Wiederverwendbar (Re-usable) sein.
Jüngst konstatierte der Rat für Informationsinfrastrukturen jedoch ein nach wie vor vorhandenes Vollzugsdefizit in Bezug auf den Umgang mit Forschungsdaten (RfII, 2016). Dies besteht trotz intensiver Bemühungen nationaler- und internationaler Organisationen, sowie verstärkt auch von Forschungsförderern, das Forschungsdatenmanagement als essentiellen Bestandteil des Datenlebenszyklus in der wissenschaftlichen Praxis zu etablieren (DFG, 2015).
Die Gesellschaft für Biologische Daten e.V. (GFBio e.V.) wurde 2016 gegründet, um einzelne Forscher, Forschungsgruppen und Forschungsverbundprojekte aus der Biologie und verwandten Bereichen der Umweltforschung, aktiv bei der Umsetzung des „FAIRen“ Forschungsdatenmanagements zu unterstützen (Diepenbroek et al. 2014). Ziel des Wirkens von GFBio e.V. ist es, eine Kultur des offenen Zugangs zu gut dokumentierten und strukturierten Forschungsdaten aus in Deutschland geförderten Forschungsprojekten zu schaffen. Eine moderne Informationsinfrastruktur, die den gesamten Datenlebenszyklus unterstützt, ist dabei die Voraussetzung für die dynamische Integration von Information und Wissen als Ausgangspunkt für Innovation und Ökonomie in Forschung und Industrie.

Podiumsdiskussion

Finanzierung von Forschungsdatenmanagement: Zwischen Grundausstattung und Projektförderung

Der digitale Wandel in der Forschung wirft verschiedene Fragen in Organisation und Finanzierung einer digitalen Infrastruktur auf. Sie betreffen unter anderem neue, digitale Forschungsmethoden und Publikationswege, des Weiteren die kollaborative Vernetzung von Wissenschaft und IT-Infrastruktur sowie Aus-, bzw. Weiterbildung für eine digitalisierte Forschung. Vor dem Hintergrund dieses digitalen Wandels und der 2016 gegebenen Empfehlungen des Rates für Informationsinfrastrukturen, sollen in der Podiumsdiskussion neue Mittel und Wege erörtert werden, wie Forschungsfinanzierung in Zukunft die notwendige Nachhaltigkeit von Forschungsdaten besser berücksichtigen kann.

Zur Adressierung dieser Themen wird im Rahmen der E-Science-Tage eine Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Wissenschaft und Politik veranstaltet. Wir freuen uns, für die Podiumsdiskussion gewonnen zu haben:

Dr. Jana Hoffmann, Museum für Naturkunde Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung

Dr. Veit Probst, Universitätsbibliothek Heidelberg

Prof. Dr. med. Otto Rienhoff, Rat für Informationsinfrastruktur

Prof. Dr. Joachim Schachtner, Präsidium Universität Marburg

Dr. Stefan Winkler-Nees, DFG

Moderation: Dr. Frank Stäudner, Zentrum für Wissenschaftsmanagement e.V.

Sie sind gefragt!

Sie haben eine brennende Frage oder Idee zum Thema E-Science und Forschungsdatenmanagement? Sie kennen einen speziellen Aspekt, den Sie gerne bei der Podiumsdiskussion mitberücksichtigt wissen möchten? Wir wollen Ihre Fragen aufgreifen! Bitte senden Sie uns Ihr Anliegen an die E-Mail-Adresse e-science-tage@uni-heidelberg.de.

Gesprächstische

An Gesprächstischen präsentieren zentrale Akteure und Infrastruktureinrichtungen ihre neusten Entwicklungen und Angebote. WissenschaftlerInnen haben hier die Möglichkeit, ihre Fragen im Bereich des digitale Forschens mit den anwesenden Experten zu diskutieren.

Folgende Einrichtungen und Institutionen werden auf den E-Science-Tagen 2017 vertreten sein:

Workshops und Tutorials

Charakteristisch für den E-Science-Bereich ist die rasante Weiterentwicklung digitaler Methoden und Werkzeuge. In Workshops und Tutorials werden Einführungen in neueste Entwicklungen und Tools im Bereich des Forschungsdatenmangements angeboten:

DARIAH-DE - Eine digitale Forschungsinfrastruktur für geistes- und kulturwissenschaftlichen Forschungsdaten

Thomas Kollatz, Stefan Schmunk

DARIAH-DE ist eine digitale Forschungsinfrastruktur für die Geistes- und Kulturwissenschaften. Orientiert an den Anforderungen von WissenschaftlerInnen werden digitale Komponenten und Werkzeuge für die Generierung, Nutzung und Speicherung von Forschungsdaten entwickelt. Im Rahmen des 90-minütigen Workshops werden einige dieser digitalen Werkzeuge vorgestellt werden, es wird gezeigt wie Forschungsdaten und Sammlungen gespeichert und persistent identifiziert und damit nachgenutzt werden können und schliesslich exemplarisch vorgeführt, wie Daten Dritter gesucht und für eigene Forschungsvorhaben genutzt werden können. Anhand einiger Beispiele soll im Rahmen einer Hands-On-Session vermittelt werden, wie geisteswissenschaftliche Forschungsprozesse durch digitale Werkzeuge unterstützt werden können und wo zurzeit noch deren Grenzen liegen.

EUDAT - Introduction to the Collaborative Data Infrastructure for researchers build by the EUDAT project

Jos van Wezel

The EUDAT project builds the Collaborative Data Infrastructure (CDI). This Pan-European IT infrastructure will enable European researchers and practitioners from any research discipline to preserve, find, access, and process data in a trusted environment. The CDI offers a complete set of research data services and is conceived as a network of collaborating, cooperating centres, combining the richness of numerous community-specific data repositories with the permanence and persistence of some of Europe’s largest scientific data centres.

During the workshop you will learn about the different CDI services, their functionalities and restrictions. Afterwards you are able to select services based on your requirements and know how to apply for EUDAT services for your organisation or community.

forschungsdaten.info - Nachhaltigkeit einer Informationsplattform

Um eine Nachhaltigkeit der Informationsplattform forschungsdaten.info über das Ende des Projektes bwFDM-Info hinaus garantieren zu können, wollen wir über Modelle und Möglichkeiten einer weiteren Pflege der Seite bzw. Teilen der Seiten diskutieren. So könnten beispielsweise Hauptredakteure für bestimmte Themen, Reviewabsprachen oder eine Einbindung verschiedener Fachbereichsinitiativen Ergebnisse des Workshops sein. Wir laden engagierte Institutionen, die sich gerne an der Planung der Nachnutzung einbringen und beteiligen wollen, herzlich zu unserem Workshop ein. Ebenso sind Forschende herzlich eingeladen einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und sich mit Wünschen und Anforderungen für die Weiterentwicklung einzubringen.

GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften - Das zweite Leben der Forschungsdaten. Die Gewährleistung von Förderauflagen zu Open Access am Beispiel von Horizon 2020.

Sebastian Netscher

Die Idee des offenen Zugangs zu Forschungsdaten gewinnt in der Förderung zunehmend an Bedeutung. So müssen etwa im Rahmen von Horizon 2020 geförderte Projekte seit 2016 ihre Forschungsdaten (möglichst) frei verfügbar machen und so deren Nachnutzbarkeit gewährleisten. Mit der Auflage zum Open Access einher geht zumeist die Forderung nach einem zielorientierten Forschungsdatenmanagement zur Sicherstellung der Qualität, Verständlichkeit und Zugänglichkeit der Forschungsdaten.

Derartige Förderauflagen stellen Forschende häufig vor zwei Probleme:

  1. Was bedeutet Open Access und Verfügbarkeit von Forschungsdaten überhaupt?
  2. Wie kann der Forderung nach einem gezielten Forschungsdatenmanagement gegenüber den Förderern effektiv nachgekommen werden?

Das Tutorial Das zweite Leben der Forschungsdaten. Die Gewährleistung von Förderauflagen zu Open Access am Beispiel von Horizon 2020 erörtert beide Aspekte. Es befasst sich zum einen mit der Idee des Open Access und den so genannten FAIR-Prinzipien für Forschungsdaten. Zum anderen werden relevante Bereiche des Forschungsdatenmanagements vorgestellt und erörtert, wie ein zielorientiertes Forschungsdatenmanagement das Verfügbarmachen von Forschungsdaten unterstützt. Bringt man die Idee des Open Access auf der einen Seite und ein zielorientiertes Forschungsdatenmanagement auf der anderen Seite zusammen, lässt sich darauf aufbauend ein einfacher Fahrplan ableiten, um den Förderauflagen zu entsprechen und diese gegenüber den Förderern zu dokumentieren.

OpenAIRE - Open Access und Open Data in EU-geförderten Projekten

Anja Oberländer, Jessica Rex

Projekte, die im Rahmen von Horizon2020 gefördert werden, sind verpflichtet, ihre Publikationen im Sinne von Open Access zu veröffentlichen. Zudem nehmen ab dem Arbeitsprogramm 2017 alle Projekte am Open Research Data Pilot teil. Der Workshop zeigt sowohl für Wissenschaftler/innen als auch für Vetreter von Service-Einrichtungen auf, was dies konkret für die Praxis bedeutet und wie die verschiedenen Zielgruppen die damit verbundenen Anforderungen erfüllen werden können. Ein Fokus liegt hierbei auf den OpenAIRE-Services und Tools, die Wissenschaftler/innen und Serviceeinrichtungen bei der Erfüllung der Open-Access- und Open Data Anforderungen unterstützen.

RDMO - Research Data Management Organiser

Jochen Klar

Datenmanagementpläne (DMP) legen dar, wie, mit welchen Mitteln und in welchem Umfang die anfallenden Forschungsdaten während eines Forschungsprojekts genutzt und für die Folgezeit gesichert und zugreifbar gemacht werden. Zunehmend nehmen Förderer, wie die Europäische Kommission mit Horizon 2020, DMP explizit in ihre Förderrichtlinien auf. Gleichzeitig bewegt sich die fachliche Diskussion um DMP weg von statischen Dokumenten, die mit dem Antrag eingereicht werden, hin zu aktiven DMP die während der gesamten Projektlaufzeit von allen am Projekt beteiligten Akteuren (Forschende, Bibliotheken, IT, etc.) als zentrale Anlaufstelle genutzt werden können.

Im von der DFG geförderten Projekt RDMO wird ein Online Tool entwickelt, welches diese strukturierte Planung, Umsetzung und Verwaltung des Forschungsdatenmanagements zu unterstützt und gleichzeitig die textuelle Ausgabe eines Datenmanagementplans zur Antragstellung ermöglicht. Die Anwendung ist inhaltlich und technisch anpassbar, um sowohl disziplinären als auch institutionellen Unterschieden gerecht zu werden. Besonderes Augenmerk liegt auf der lokalen Installation durch Institutionen und Einbettung in bestehende IT-Prozesse. Das Tool kann auf deutsch und englisch genutzt werden. RDMO ist freie Software und unter der Apache 2 Lizenz auf github.com/rdmorganiser/rdmo veröffentlicht.

In diesem Tutorial wird zunächst in die Benutzung des Tools eingeführt und die verschiedenen Features demonstriert. Die Teilnehmenden werden dabei das gezeigte unter Nutzung einer Testinstanz nachvollziehen können. Im Anschluss werden dann noch die verschiedenen Möglichkeiten der Anpassung durch die betreibende Institution diskutiert und kurz die technischen Voraussetzungen angesprochen.

 

Postersession

In einer Postersession präsentieren sich aktuelle Projekte mit Entwicklungen im E-Science-Bereich. Eine Übersicht zu den Projekten der baden-württembergischen E-Science Initiative finden Sie auf forschungsdaten.info.

Konferenzdinner

Die Tagungsteilnehmer sind herzlich eingeladen zum Konferenzdinner im Restaurant Zum Güldenen Schaf am 16.03.2017 um 19:00 Uhr. Das Restaurant befindet sich in kurzer Laufreichweite zum Veranstaltungsort.